Archiv der Kategorie: Förderung der kindlichen Bewegungsentwicklung

Geeignete Fahrzeuge, Gerätschaften, Maßnahmen und Übungen, die die kindliche Mobilität sinnvoll und frühzeitig unterstützt und fördert

Das Jyrobike Kinderfahrrad – Sinn oder Unsinn?

kinderfahrrad-jyrobike-selbststabilisierendViele von Euch haben vielleicht schon etwas über das neue „Wunder-Kinderfahrrad“ Jyrobike gehört oder gelesen. Zahlreiche Pressemeldungen des gleichnamigen englisch-amerikanischen Gründerkonsortiums wurden in den vergangenen Wochen erfolgreich lanciert und in die Öffentlichkeit gegeben. Zumeist im Original-Wortlaut und nicht weiter kommentiert oder kritisch hinterfragt, waren die Reaktionen auf das neue Jyrobike dann auch entsprechend überwiegend positiv, zum Teil sogar euphorisch.

Um dieser Euphorie ein paar Grenzen aufzuzeigen, die Betrachtungen  zu versachlichen und auch, um uns für einen Blick über den Tellerrand hinaus stark zu machen, möchten wir uns nunmehr an der Diskussion um das Jyrobike, dieser hochgepriesenen Fahrrad-Neuentwicklung für Kinder beteiligen. Dabei werden wir als Redaktionsteam vom Kinderfahrradladen mit einer gehörigen Praxiserfahrung im Background, auch ganz grundsätzliche und kritische Fragen stellen.  Wir würden uns freuen, wenn wir auch Eure Eindrücke und Meinungen zu diesem so umfassenden Thema lesen könnten.

Die Idee und die Unternehmung Jyrobike

Die Idee ist schon ein wenig älter: 2011 gründete sich das damalige amerikanische Unternehmen Gyrobike, um die Technik eines sich per schnell rotierender Schwungscheibe selbst stabilisierenden (Lauf-)Rades auch für Kinderfahrräder nutzbar zu machen. Mit Hilfe dieser Technik, die ein Wegkippen und Umfallen des Kinderrades verhindern soll, soll Kindern das Erlernen des Fahrradfahren erleichtert werden. 10.000 sogenannter Gyrowheels in 12 und 16 Zoll Größe wurden bis Ende 2012 weltweit verkauft.

Ende 2013 erwarb dann Rob Bodill die Eigentums- und Namenrechte und startete Anfang 2014 mit dem  neuen Brand Jyrobike das jetzige Unternehmen. Ziel dieser neuen Firma ist es nun nicht mehr bloß der Verkauf einzelner Laufräder für Kinderräder, sondern die Herstellung und der Vertrieb von kompletten Kinderfahrrädern, den sogenannten Jyrobikes, die mit dieser Stabilisierungstechnik ausgestattet sind.

Technik und Zielsetzung beim Jyrobike

Das physikalische Gesestz, welches sich die Jyrobikes zunutze machen ist recht einfach und wir kennen es alle: Ein sich drehendes Rad erzeugt Kräfte, die dafür sorgen, dass es auf seiner Achse verbleibt. Je schneller es sich dreht, umso stärker werden diese Kräfte und umso stabiler ist die Achslage des Rades. Wer schon einmal das sich drehende Laufrad seines Fahrrades an den Enden der Achse mit linker und rechter Hand festgehalten hat und es zur Seite kippen wollte, weiß wovon hier die Rede ist …!

Andere Beispiele, die diese Kräfte veranschaulichen, sind die Rotation und die Stabilität eines Kreisels oder auch die eines Jojos. Auch der Umstand, dass das sogenannte „Freihändigfahren“ beim Fahrrad erst bei steigender Geschwindigkeit und damit erhöhter Drehzahl der Räder besser gelingen mag, findet seine Ursache in diesen Kräften der Drehimpulserhaltung.

Kinder, die nun erstmals ein Zweirad besteigen und deren Gleichgewichtssinn für das Radfahren noch nicht ausreichend trainiert ist, haben nun erfahrungsgemäß Probleme das Gleichgewicht zu halten. Insbesondere bei niedrigeren Geschwindigkeiten werden die noch nicht balanceerfahrenen Kids häufiger zur Seite kippen und aus dem Gleichgewicht geraten, weil die stabilisierenden Kräfte des Drehimpulses noch zu gering sind, um das Zweirad aufrecht zu halten.

Genau hier setzt die Technik des Jyrobikes an: Mit Hilfe einer batteriemotorbetriebenen, sich schnell drehenden Schwungscheibe (bis zu 2000 Umdrehungen pro Minute) im Inneren des Vorderrades werden diese Kräfte fremderzeugt. Damit wird schon im Stand und bei niedrigen Geschwindigkeiten Stabilität erzeugt, die das Kind vor unliebsamen Stürzen und damit einer Angst vor dem Erlernen des Radfahrens bewahren soll, so der Hersteller.

jyrobike-aufbau-vorderrad-mit-schwungscheibe

Erfolgreiches Crowdfunding für das Jyrobike

Mit einer breit angelegten Informationskampagne und vielen begleitenden Blogartikeln startete das Unternehmen im Januar 2014 sein Vorhaben (siehe unter www.jyrobike.com). Im April dieses Jahres wurde schließlich das technisch neu entwickelte vordere Laufrad der zukünftigen Jyrobikes als Prototyp präsentiert. Dieser sogenannte Jyrobike Control Hub, der die gesamte Stabilisierungstechnik in sich trägt, steht im Zentrum und bildet das Fundament der Neuentwicklung des Jyrobikes.

Noch im selben Monat April 2014 wurde das Crowdfunding auf der Plattform Kickstarter.com angekündigt, welches bereits seit dem 03. Juni und noch bis zum 03. Juli diesen Jahres läuft. Hier haben Interessierte und Unterstützer die Möglichkeit, das Projekt finanziell zu fördern und zu sichern. Die angestrebten 100.000 Britische Pfund (etwa 125.000 EUR) wurden bereits nach einer Woche erreicht, aktuell und 3 Tage vor Ablauf der Förderphase steht die Finanzierungssumme bei 165.000 Pfund (gut 2000.000 EUR).
Unterstützer haben die Möglichkeit, sich mit Bürgschaften in Höhen zwischen $ 13 und $ 5000 zu beteiligen. Entsprechend sichern Sie sich damit das Anrecht auf die zu produzierenden Jyrobikes bzw. deren Komponenten, z.B. auf ein komplettes 16 Zoll Kinderfahrrad ($ 299) oder auch nur auf ein einzelnes Vorderlaufrad, z.B. 12 Zoll ($ 129). Weitere Informationen zu diesem Projekt findet Ihr direkt bei kickstarter.com

Auslieferung der ersten Jyrobikes ab Anfang 2015 geplant!

Bereits im Januar 2015 soll es nach Unternehmensangaben dann soweit sein: Die Auslieferung der ersten (vorbestellten) 12- bzw. 16 Zoll Kinderfahrräder bzw. der einzelnen Laufräder (Control Hubs) kann erfolgen.
Ob es in der Zukunft auch eine Ausweitung dieser Technik auf den 20 Zoll Bereich und entsprechende Kinderfahrräder geben wird, ist noch unklar. Das Unternehmen hatte hierfür eine Fördersumme von $ 500.000 ausgegeben, von deren Erreichen es aber weit entfernt liegt. Entsprechend wird sich voraussichtlich erst 2015 zeigen, welchen Verlauf die Kunden- und Verkaufszahlen nehmen, ob diese Unternehmung weiter expandiert.

Wird das Jyrobike auch zur Erfolgsgeschichte für unsere Kinder?

Ohne Zweifel ist das Jyrobike eine clevere Idee. Und auch die technische Umsetzung scheint gut geplant zu sein und wird sein Ziel sicher erreichen, davon können wir heute ausgehen.

Aber ist die gute Funktionalität eines Produktes gleichzusetzen mit seinem tatsächlichen, nachhaltigen und langfristigen Nutzen? Bestimmt nicht, da sind wir uns sicher. Und so müssen wir auch hier der Frage nachgehen, inwieweit ein ganz offensichtlicher positiver, aber kurzfristiger Nutzen, nicht einem viel größerem Ziel entgehensteht: Dem Wunsch, unsere Kinder auf dem Weg zu eigenständigen, selbstbewußten und unabhängigen Individuen bestmöglich zu begleiten.

Das Jyrobike kann kein Begleiter auf diesem Weg sein. Denn so  rührend und sorgenvoll das Verkaufskonzept auch auf den Stürzen der lernenden Kinder und den mitleidenden Gefühlen der Eltern aufbaut und es zu verhindern sucht, so kontraproduktiv ist es auf der anderen Seite.  Es geht nicht darum, etwas hinzu zuschalten und zu verhindern. Es geht für uns Eltern darum, etwas zuzulassen und für die Kinder darum, ihren eigenen Sinnen zu trauen.

Mit Bewegung fängt so vieles an.

Es ist doch unbestritten: Bewegungserfahrungen zählen bei Kindern zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine gesunde körperliche und auch geistige Entwicklung. Es ist wichtig, den Kindern dafür so viel Bewegungs- und Spielraum zu schenken, wie es eben geht. In einer immer bewegungsärmer werden Lebenswelt von hochstandardisierten Spielräumen, von Displays und Sprachbefehlen bleibt die eigene Kreativität und die eigene körpernahe Sinneserfahrung häufig auf der Strecke. Es ist wichtig für die Kinder sich und ihre Sinne zu erproben und sich auf sie verlassen zu lernen. Und es geht eben nicht darum, durch eine vermeintliche Gefahrenabwehr den Kindern diese Erfahrung vorzuenthalten, so gut die Absicht auch sein mag (Lest gerne auch weiter in unserem Bewegungsratgeber …)

Sind Jyrobikes besser als Stützräder?

Ja und Nein. Sicherlich wird durch die Verwendung eines Gyroskops im Vorderrad des Fahrrades, nicht gleich das ganze Gleichgewichtsverhalten auf den Kopf gestellt, wie dies bei Stützrädern der Fall ist, die einem bei Kurvenfahrten das komplette Gegenteil vorgaukeln (siehe auch statisches Gleichgewicht). In diesem Sinne sind die Jyrobikes sehr viel sanfter und auch näher an dem Ziel ein dynamisches Gleichgewicht zu erreichen.

Dennoch stellt sich die Frage: Braucht es ein Jyrobike, um das Fahrradfahren zu erlernen? Und hier kann für uns die Antwort für normal entwickelte Kinder nur lauten: Nein, natürlicherweiser nicht. Aus unserer Sicht ist es besser darauf zu verzichten, damit das Kind seine eigenen Fähigkeiten und Grenzen unverfälscht erfährt und es auch lernt, sich genau auf diese eigenen Erfahrungen zu verlassen.

Die Diskussion um das Jyrobike fängt erst an …

Wir könnten jetzt noch absatzweise weiterschreiben, so komplex ist das Thema der kindlichen Bewegungsentwicklung. Aber vielleicht halten wir erst einmal inne und warten Eure Reaktionen auf das neue Jyrobike ab, welches vielleicht schon im nächsten Frühjahr auch durch unsere (Spiel-)Straßen flitzen wird.
Was haltet ihr von dieser Neuentwicklung? Würdet Ihr das Jyrobike gerne mal ausprobieren oder zieht Ihr gar einen Kauf in Betracht?

Nicht selten kommen wir durch unsere Berichterstattung in Kontakt mit den Herstellern und Verantwortlichen. Gerne und trotz der großen Vorbehalte auf unserer Seite, wäre ein redaktionseigener Praxis und Live-Test des Jyrobikes natürlich sehr aufschlussreich und wir könnten aus erster Hand berichten. Mal schauen, wie sich die Dinge entwickeln …

Liebe Grüße
Euer Team vom kinderfahrrad_blog

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Sind Sie ein Bewegungsvorbild für Ihr Kind?

kinder-spiel-schafft-bewegungskompetenzWenn wir in unserem Ratgeber-Bereich häufig davon erzählen, dass ein gutes Gleichgewichtstraining -z.B. durch Nutzung eines Laufrades oder Rollers- eine wichtige Voraussetzung für das spätere Fahrradfahren(-lernen) ist, dann ist das sicherlich nicht falsch.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob es nicht viel grundlegendere und wichtigere Faktoren gibt, die darüber entscheiden, ob Ihr Kind sich zu einem nachhaltigen Bewegungskünstler entwickelt. Das bloße Bereitstellen eines tollen Kinderrollers oder Laufrades wird hier wenig nützen. Schließlich will auch das Rollen und Gleichgewichthalten auf diesen Gefährten mit Lust und Ausdauer gelernt sein. Und schon früh -und somit lange vor dem eigentlichen Radfahren- zeigen sich hier große Entwicklungsunterschiede bei den Kids. Wodurch kommt das und wie können wir hier positiv Einfluss nehmen?

Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung sind die obersten Voraussetzungen für eine gesunde Mobilitätsentwicklung bei Kindern

Bewegung ist wichtig – für Kinder ganz besonders, aber auch für Erwachsene. Doch welches Vorbild bieten wir unseren Kindern? Bewegungsmangel ist auch unter Erwachsenen ein weit verbreitetes Problem. Viele Krankheiten und Beschwerden könnten gelindert werden oder würden gar nicht erst auftreten, wenn der Mensch sich ausreichend und mehr bewegen würde. Unsere Vorfahren aus der Urzeit hatten dieses Problem nicht. Sie mussten sich noch mit großem körperlichen Einsatz ihre Nahrung beschaffen und hielten sich so automatisch beweglich und fit.

Auch heute weiß eigentlich jeder, dass zu wenig Bewegung die Gesundheit gefährdet. Trotzdem bewegen sich viele Erwachsene nicht gerne aktiv und treiben kaum Sport. Sicherlich ist es oft nicht einfach, neben den alltäglichen Belastungen wie Beruf und Familie, auch noch Zeit für Sport oder andere körperliche Aktivitäten zu finden. Doch viele Menschen sehen auch gerade im Sport für sich eine Herausforderung, haben sehr viel Spaß dabei und können außerdem noch den Berufs- und Alltagsstress sinnvoll abbauen.

Bewegung schafft Vorbilder für Kinder

Darüber hinaus lassen sich aber auch im Alltag einige Bewegungssequenzen ohne viel Zeitaufwand gut umsetzen. So können Sie Ihren Kindern gleichzeitig ein gutes Vorbild sein. Benutzen Sie beispielsweise ganz bewusst die Treppe statt mit dem Fahrstuhl oder der Rolltreppe zu fahren. Erledigen Sie Ihre Einkäufe -wenn möglich- zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Lassen Sie das Auto ruhig mal stehen. Hier ließen sich unzählige Beispiele auflisten. Aus der Sicht ihres Kindes können Sie dann sicher spüren, dass Kinder die ihre Eltern meistens aktiv und bewegend erleben, selbst Lust auf Bewegung verspüren.

Ddabei drückt sich das schöne Gefühl der Gemeinsamkeit beim gemeinschaftlichen Toben durch den Wald oder einer ausgedehnten Fahrradtzour ganz anders aus, als zum Beispiel bei einem Gesellschaftsspiel. Kinder wollen sich und Ihre Familie auch in Bewegung erleben. Meistens schaffen sie es dann, auch die Eltern zur Bewegung zu aktivieren. Auch sie haben sicher festgestellt, dass seit der Geburt ihres Kindes die Zeiten körperlicher Bequemlichkeit vorbei sind. Besonders mit mehreren Kindern bleibt Ihnen vermutlich auch nichts anderes übrig, als selbst ständig in Bewegung zu sein.

Kampf der Bequemlichkeit: Draußen warten zahlreiche Erlebnisse auf Ihre Kinder!

Aber bewegungsarme Eltern sind nicht die einzige Einschränkung, die Kinder davon abhalten, ihren Körper und ihre Kräfte zu erleben. Mit ihrem Entdeckungsgeist und der Lust zum Toben stoßen Kinder gerade in ihrem sogenannten Wohnumfeld schnell an natürlich und gesetzte Grenzen. So gerne Ihr Kind klettert -was auch gut für seine Entwicklung ist-, das Regal eignet sich einfach nicht als Leiter und die Gardinen nicht als Kletterseil.
Wenn Sie irgendwann feststellen, dass sie zu Hause ständig damit beschäftigt sind, Ihr Kind von irgendwelchen Klettertouren abzuhalten, sollten Sie sie sich als Eltern an einem ruhigen Abend einmal Zeit nehmen für eine kleine Bilanz. Dazu gehören folgende Fragen:

  • Wie oft am Tag schränke ich den Bewegungsdrang meines Kindes ein?
  • Sind dies wirklich gefährliche Situation oder bin ich vielleicht doch etwas zu ängstlich?
  • Wie oft biete ich meinem Kind die Möglichkeit sich außerhalb der Wohnung richtig auszutoben?
  • Welches Beispiel biete ich selbst hinsichtlich ausreichender Bewegung?

Fest steht, dass der Bewegungsspielraum innerhalb der Wohnung den Kindern nicht genügend Möglichkeiten bietet, Ihre Beweglichkeit und Kraft auszuprobieren und zu verbessern. Je mehr Einschränkung ihre Kinder hier erfahren, umso stärker ist ihr Vorbild und ihr Engagement als Eltern außerhalb der eigenen vier Wände gefragt. Die Bewegungserfahrungen, die Sie Ihrem Kind dort bieten, sollten unterschiedlich aussehen.

Bewegung zum selbstverständlichen Bestandteil des Alltags machen!

Zunächst beobachtet ihr Kind Sie, wie sie mit Bewegung umgehen. Hier sollten Sie zeigen, dass es für Sie keine Last ist sich zu bewegen: „Komm wir rennen um die Wette in die Küche!“ statt „Ich habe jetzt keine Lust aufzustehen!“.
Regelmäßige sportliche Betätigung, die ganz selbstverständlich im Laufe der Woche stattfindet, bietet die Chance, dass Ihr Kind sieht, wie Sport Spaß macht und auch Spannungen abbaut. Irgendwann wird Ihr Kind sicher fragen: „Papa, warum fährst Du eigentlich abends immer Fahrrad?“ Wenn sie dann mit echten Gefühle von sportlicher Befriedigung sprechen können, haben sie schon viel dazu beigetragen, dass Ihr Kind auch als Erwachsener Lust auf Bewegung hat.
Außerdem ist Ihr Beispiel die effektivste Methode ihr Kind zu einer eigenen Sportart zu motivieren. Wenn es von klein auf Sport im Alltag der Eltern erlebt, kommt es viel eher auf die Idee, dass es selbst Spaß daran haben könnte.

Neben dem passiven Beobachten, wie sich die Eltern bewegen, wollen Kinder auch gemeinsamen Bewegung erfahren. Mit den Eltern toben und rennen vermittelt den Kindern das Gefühl, dass sie den eigenen Bewegungsdrang zulassen dürfen und bietet ihnen Gelegenheit ihre Kräfte zu messen. Ab und zu sollten noch andere Kinder dazu eingeladen werden, damit sich Ihr Kind beispielsweise bei einer gemeinsamen Radtour auch mit Gleichaltrigen vergleichen kann. Vermeiden Sie aber Aussagen wie: „Schau mal, der Sebastian fährt aber viel schneller als du!“ Ihr Kind vergleicht sich ganz von allein und muss auf solche Unterschiede nicht hingewiesen werden. Der Ehrgeiz, ausdauernd radzufahren und dabei sogar noch Spaß zu haben, wird durch Fürsprache, Mut und Selbstvertrauen gefördert.

Mutige und selbstbewusste Kinder trauen sich, in der Bewegung ihre körperlichen Grenzen zu erfahren. Sie können mit Frustrationen umgehen und empfinden echte Freude und Stolz über ihre erlernten Fähigkeiten. Dazu gehört auch, dass die Eltern ihnen das zutrauen. Deshalb zum Schluss: Nur Mut! Ihr Kind kennt seine Grenzen meistens besser, als Sie denken. Es braucht aber ihre innere Erlaubnis, sie immer wieder auszuprobieren zu dürfen!

Kleiner Bewegungscheck für große Leute

Gerade in den ersten Lebensjahren prägt die Einstellung der Eltern zu Bewegung und Sport sehr stark das Verhalten der Kinder. Sich selbst und sich gemeinsam mit seinen Kindern zu bewegen ist der erste Schritt, um Ihnen die Freude am Bewegen nahe zu bringen. Nur – mit der Theorie und Praxis ist das eben so eine Sache …! Hand aufs Herz: Wie sieht es mit ihrer eigenen Bewegungsbilanz aus? Beantworten Sie doch einfach mal die nachfolgenden Fragen und Sie erfahren, ob sie eher zu den Bewegungsmuffeln gehören und was Sie eventuell dagegen tun können.

  1. Mindestens jedes 2. Wochenende macht bei uns die ganze Familie einen Spaziergang oder einen Radausflug, den auch die Kinder lustig und toll finden.
  2. Wenn es regnet, fallen mir spontan Bewegungsspiele für drinnen ein.
  3. Ich tobe häufig mit meinen Kindern im Garten oder auf der Wiese herum.
  4. Ich verbringe mehr Zeit mit meinen Kindern auf dem Spielplatz als vor dem Fernseher oder dem Computer.
  5. Ich bin mit meiner persönlichen Bewegungsbilanz zufrieden.

Wieviele Fragen haben Sie mit einem eindeutigen JA beantworten können?

0 bis 1 mal JA:
Keine Panik! Noch ist nichts verloren, denn wir haben etwas für Sie: In einem unserer nächsten Blogbeiträge werden wir Ihnen wertvolle Vorschläge und Spielideen liefern, wie Sie sich mit ihren Kindern bewegen und dabei viel Spaß haben können – und das mit einfachen Mitteln!

2 bis 3 mal JA:
Nicht schlecht! Sie sind jedoch steigerungsfähig. Verfolgen Sie einfach unsere kommenden Blogbeiträge: Dort werden wir u.a. Spiele, Geschichten, Lieder und Übungen vorstellen, mit denen Sie gelegentliche Stubenhocker garantiert hinterm Ofen hervorlocken können –  sich selbst eingeschlossen!

4 bis 5 mal JA:
Super! Ihre Kinder können stolz auf Sie sein. Ihnen ist die Gesundheit Ihrer Kinder wichtig und Sie gehen selbst mit gutem Beispiel voran. Deswegen interessieren Sie sich bestimmt auch für spannende Bewegungsideen. In einem unserer nächsten Artikel hier im kinderfahrrad_blog werden wir Ihnen eine Reihe alter und neuer Spiele sowie Übungen zusammenstellen, die ungeheuren Spaß machen. Lassen Sie sich überraschen!

Wir wünschen Ihnen weiterhin sonnige Maitage!
Das Team vom kinderfahrrad_blog

Neue Rennräder 14 Zoll ab sofort lieferbar!

Erst Laufrad dann Fahrrad - das Renrrad 14 Zoll für 2013Endlich ist es soweit! Nachdem das rote 2012er Modell des Rennrad 14 Zoll schon seit vielen Wochen vergriffen war, sind nun endlich die neuen Modelle des beliebten Lauf- und Kinderfahrrades lieferbar! Wir dürfen uns auf zwei neue Farbvarianten rechtzeitig zu Weihnachten und für das kommende Jahr 2013 freuen.

Das 14 Zoll Rennrad des bekannten Herstellers Scoolbike / Development wird es ab sofort in leuchtendem Orange und saftigem Grün geben.

Viel Spaß beim Stöbern und Staunen!

Euer Team vom kinderfahrrad_blog

Radfahren mit Kindern | Buch-Neuerscheinung

Familien-Biken: Fahrrad- und Familien-RatgeberUnter dem etwas gewöhnnugsbedürftigen Titel „Familien-Biken“ ist vor wenigen Wochen ein neues Buch zum Thema Fahrradfahren mit Kindern erschienen. Das 112 Seiten umfassende Buch wurde von Carmen Fischer und Helmut Walter geschrieben und ist in der Reihe der „outdoor“-Bücher des Paul-Pietsch-Verlages zu einem Preis von EUR 19,90 zu beziehen. Der kompakte Ratgeber befasst sich mit allen Fragen rund um das Erlernen frühkindlicher Mobilität bis hin zur richtigen Planung des kindgerechten Familien-Fahrradurlaubs und einer guten Vorbereitung auf den Straßenverkehr.

Wir haben dieses Buch hier bei uns im Team zwar leider noch nicht alle lesen können, sind uns aber sicher -nicht zuletzt, weil auch wir redaktionelle Hilfestellung leisten konnten ;-)-, dass der ein oder andere Tipp, werdenden oder jungen Eltern eine gute Unterstützung bei der Begleitung Ihrer Kinder durch die Welt von Kinderfahrrad & Co. bieten wird. Wir freuen uns jedenfalls sehr, wenn wir diesen Ratgeber schlussbesprechen, um dann hier im September hoffentlich eine eindeutige Kaufempfehlung aussprechen zu können. Vielleicht hat jemand Lust uns zuvorzukommen …?

Bis dahin,
Euer Team vom Kinderfahrradladen

 

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