Radfahren vor dem Fernseher

Kinderfahrrad-Ergometer schon für Dreijährige

Fisher-Price ist aus meiner Sicht ja schon seit langem bekannt dafür, dass es mit hässlichem, sensorisch minderwertigem und akustisch absolut nervtötendem Plastikspielzeug so manches Kinderzimmer verschandelt. Doch jetzt kommt der Hammer.

Mit Kinderfahrrädern in eine neue WeltIn diesem Monat will das US-amerikanische Spielzeug-Unternehmen ein Ergometer für Dreijährige auf den Markt bringen. Das Fahrrad-Ergometer wird an Fernseher und/oder Spielkonsole angeschlossen und soll unter dem Namen „Smart Cycle“ vertrieben werden. Der Daily Mirror berichtet, dass es den Kindern beim Radeln das Spielen ermöglichen soll (…???)
Das Unternehmen Fisher-Price, hat das Gerät nach eigenen Angaben speziell für Vorschulkinder entwickelt. Eine entsprechende Software lässt die Vorschulkinder durch Berge und über Felder radeln oder bei Autorennen mit dabei sein.

Ein Sprecher von Fisher-Price begründet die Sinnhaftigkeit des Ergometers damit, dass Kinder nicht immer die Möglichkeit haben, draussen zu spielen und fahrradzufahren. Und, dass das „Smart Cycle“ Aktivität und Lernspiele kombiniert, um Kinder vom Sofa wegzulocken. Ende des Monats soll das sogenannte „Erlebnisrad“ für umgerechnet 150 Euro auf den Markt kommen.

Fahrlässige Verdummung der Kinder

So nenne ich das – und kann nur den Kopf schütteln. Aber ärgern tut es mich auch, weiß ich doch, dass spätestens in einem Jahr, so manche von diesen halbvirtuellen Ersatz-Kinderfahrrädern in den Wohnzimmern rumstehen und ihr Unheil treiben – und die Leute von Fisher-Price mit diesem Schwachsinn auch noch Geld verdient haben.

Bewegung und reales Erleben sind wesentliche Bestandteile des kindlichen Spiels und zugleich Voraussetzung für eine gleichermaßen gesunde seelische, geistige und körperliche Entwicklung der Heranwachsenden.
Jedes Angebot, dass zum Ziel hat, Erlebnisse auf Knopfdruck und Gefühlswelten zweidimensional und in Farbe zu liefern, gehört aus meiner Sicht in die Tonne – erst recht, wenn es für 3-6 jährige Kinder (!!!!) ist.

Also, Kinder – raus auf die Straße – lasst uns das Firmengelände von Fisher-Price umgraben und einen riesigen Spielplatz darauf bauen! Denn wie heißt der Subtitle des Unternehmens so schön: Fisher-Price – play. laugh. grow.

1.000 Kinderfahrräder für die Jugendverkehrsschulen

Robuste Ausbildungsfahrräder für die Jugendverkehrsschulen

Auf Initiative der Deutschen Verkehrswacht (DVW), des Fahrradherstellers „Kalkhoff“ und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhalten die Jugendverkehrsschulen in Deutschland zukünftig jährlich 1.000 Ausbildungsfahrräder. Die Kinderfahrräder sind speziell für diesen Zweck entwickelt worden und sind besonders robust und leicht bedienbar.

Effektive Radfahrausbildung in den Grundschulen

Grundschüler in der 3. und 4. Klasse absolvieren in der Regel ihre Radfahrausbildung in einer der rund 1.100 Jugendverkehrsschulen. In dieser Ausbildung lernen ca. 95% aller Kinder sicher Fahrrad zu fahren. Das diese Ausbildung besonders wichtig ist, zeigen die Unfallstatistiken: Die Unfallzahlen sind in den letzten Jahren glücklicherweise rückläufig, dennoch waren in 2005 ca. 37% der verunglückten Kinder unter 15 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs.

Seit einigen Jahren schon erhalten die Jugendverkehrsschulen finanzielle Unterstützung durch den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Mit diesen Mitteln kann ein Großteil des Ausbildungsmaterials finanziert werden.

Erste Fahrräder überreicht

Am 05.07. wurden die ersten von jährlich jeweils 1.000 Ausbildungsfahrrädern vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der Deutschen Verkehrswacht, der Unfallforschung der Versicherer (UDV) und dem Fahrradhersteller Kalkhoff an die Jugendverkehrsschule Charlottenburg überreicht.

In den nächsten Wochen werden auch die übrigen Jugendverkehrsschulen mit den Ausbildungsfahrrädern ausgestattet.

Quelle: Auszüge Pressemitteilung, Deutsche Verkehrswacht, vom 05.07.2007

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