Archiv der Kategorie: Förderung der kindlichen Bewegungsentwicklung

Geeignete Fahrzeuge, Gerätschaften, Maßnahmen und Übungen, die die kindliche Mobilität sinnvoll und frühzeitig unterstützt und fördert

Kinderlaufrad – Test in der Juli-Ausgabe

Test Laufräder für KinderStützräder am Kinderfahrrad werden immer seltener. Gut so. Schließlich trainieren Laufräder das Gleichgewicht und die Koordination bei den Kindern nahezu ideal. Damit sind bereits zwei- bis dreijährige Kinder durch die Kinderlaufräder gut auf das spätere Radfahren vorbereitet. Bleibt zu hoffen, dass der bevorstehende Laufradtest der Stiftung Warentest (Veröffentlichung online am 26.06.08, im Zeitschriftenhandel in der Juli-Ausgabe 07/2008 ab dem 27.06.08 erhältlich) gute und erfreuliche Ergebnisse mit sich bringt. Ungern erinnern wir uns an die zahlreichen Tests (Stiftung Warentest 2005, Öko-Test 2007, „markt“ im WDR 2007), die u.a. bedenklich hohe Konzentrationen von Weichmachern und/oder PAK in den Lenkergriffen der Laufräder offenlegten.

Wir hoffen, die Hersteller haben gelernt und auch die Importeure lassen in Zukunft ihre Finger von solch gefährlichem Sondermüll. Natürlich werden wir an dieser Stelle umgehend über die Testergebnisse berichten.

Kinder im Straßenverkehr

kinder und strassenverkehrDem schönen Wetter sei Dank: Viele Kinder holen dieser Tage ihre Kinderfahrräder aus Keller oder Garage und strömen ins Freie. Für manche Heranwachsende sind es gar die ersten Übungen auf ihrem Kinderfahrrad. Und nicht selten befinden sich diese Fahranfänger schon bald mitten im Straßenverkehr. Häufig viel zu früh und komplett unvorbereitet. Die Gefahren, die im alltäglichen Straßenverkehr auf die Sprösslinge lauern, werden oft unterschätzt.

Im gesamten Bundesgebiet sind z.Zt. wieder zahlreiche Mitarbeiter der Kreisverkehrswachten, der Polizei, des ADAC und des ADFC unterwegs, um Kindergarten- und Vorschul-Kinder entsprechend vorzubereiten und zu trainieren. Wichtig seien nicht nur körperlich-motorische Voraussetzungen, wie ein ausreichendes Gleichgewichtsgefühl (z.B. sicheres Radfahren auch mit nur einer Hand), sondern auch kognitive Fähigkeiten, wie z.B. die Unterscheidung zwischen links und rechts.

Wie eine solche Veranstaltung aussehen kann, zeigt der kürzlich in Trappenkamp (Schleswig-Holstein) abgehaltene „Kinderverkehrssicherheitstag“ in und um die Kindergärten vor Ort.
Heike Hiltrop vom Hamburger Abendblatt hat dazu einen schönen Artikel geschrieben, den wir hier in Auszügen und mit eigenen Ergänzungen widergeben möchten:

„Woran erkennt ihr, dass ein Auto gleich rückwärts fährt?“, fragt eine Frau mit Strohhut in die fröhliche Kinderrunde, die sich auf einem Parkplatz mitten in Trappenkamp um sie geschart hat. Die Jungen und Mädchen in Leuchtwesten gehen zusammen mit Gisela Kolmorgen – der Dame mit dem Hut und den vielen Fragen – und der Polizeimeisterin Anna Meywald durch die Gemeinde. Im Fokus steht bei der Fußgängerrallye mit den Kleinen richtiges Verhalten im Straßenverkehr. Als eine von mehreren ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kreisverkehrswacht ist Gisela Kolmorgen an diesem Tag mit Trappenkamper Kindern unterwegs.

Immer wieder tauchen in der Statistik des Landkreises Verkehrsunfälle mit Kindern im Vorschulalter aus. Und: „Es ist eine immer gleich bleibende Entwicklung“, bestätigt Harald Poppe, Verkehrserzieher bei der zuständigen Polizei. Zudem seien Eltern nicht immer ein gutes Vorbild. Dies bestätigte auch die Verkehrskontrolle, mit der der Sicherheitstag in Trappenkamp morgens um 7 Uhr begonnen hatte. Mütter, die ihre kleinen Kinder im Auto nicht im Kindersitz beförderten, Väter, die selbst nicht angeschnallt waren: 15 Prozent der Eltern verhielten sich an diesem Vormittag vor dem Kindergarten nicht so, wie sie es sollten.
Kein Wunder also, dass für die Kinder die enorme Bedeutung solcher Maßnahmen verwässert wird.

Wichtig sei es, dass diese Defizite sowohl bei Eltern, wie auch bei Kindern frühzeitig beseitigt werden, spätestens im Kindergartenalter. So umfasst das Konzept des Sicherheitstages, den die Kreisverkehrswacht mit tatkräftiger Unterstützung durch die Polizei und den ADAC ausrichtet, neben dem Ausflug durch den Ort einen Roller- und einen Laufrad-Parcours, Gleichgewichts- und Orientierungsübungen sowie alles um den sogenannten toten Winkel.

Nichts mit Straßenverkehr, aber doch eine Menge mit Sicherheit haben die sogenannten „Mitschnackergeschichten“ zu tun, die Peter Lorenz erzählte und in denen es um den gar nicht so lieben „lieben Onkel“ ging, der die Kinder mit Bonbons, Spielzeug oder anderem versucht mitzulocken. Die etwa 100 Kinder aus Trappenkamp hatten beim Sicherheitstag jedenfalls schnell gelernt. Wie Finja unter Beweis stellte: „Bei einem Auto, das rückwärts fährt, leuchtet die Lampe hinten weiß!“

(Zur Originalpressemitteilung / Hamburger Abendblatt vom 20.05.08)

Die Oster-Fahrradtour mit Kindern

Spass auf der RadtourNun sind es nur noch wenige Tage bis zum langen Oster-Wochenende. Und für einige von Euch steht wohlmöglich die erste Familien-Fahrradtour auf dem Programm. Kinderfahrrad oder Fahrradanhänger stehen schon fahrbereit in der Garage und die Routenplanung ist in vollem Gange. Damit der Oster-Fahrradausflug sowohl für Eure Kinder als auch für Euch zu einem tollen Erlebnis wird, ist die richtige Planung entscheidend: Spaß und Gelassenheit statt Ehrgeiz und starren Vorstellungen.

Gerade rechtzeitig kommt da auch der Artikel von Angelika Urbach im aktuellen Trekkingbike-Magazin 02/2008. Die freie Journalistin beschreibt dort ihre Erfahrungen im ersten Radurlaub mit den eigenen Kindern. Nils und Sarah sind 5 bzw. 4 Jahre alt und gemeinsam mit Mama und Papa ging es entlang der Etsch von Mals nach Meran. Mit 3-Gang Kinderfahrrad und Fahrradanhänger stand der Spass stets im Vordergrund, auch wenn Tagesziele schon mal verworfen werden mussten. Die Entdeckung der Langsamkeit kann ja sooo schön sein …

Auch in unserem Ratgeberbereich findet sich eine Seite zum Thema „Mit Kinden auf Radtour„. Viel Spaß bei der Planung.

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Kinder an das Kinderfahrrad gewöhnen

Kinder und FahrradfahrenFür das Mobilitätsverhalten spielt die Gewohnheit eine bedeutende Rolle. Demnach sind Kinder, die schon früh ihr Kinderfahrrad für die täglichen Wege einsetzen, z.B. zur Schule, zum Sportverein oder zu Freunden, deutlich im Vorteil, auch später als Erwachsener auf das Fahrrad als geeignetes Verkehrsmittel zu setzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Literaturstudie der niederländischen Universität Delft, in der untersucht wurde, welche Merkmale den Fahrradgebrauch beeinflussen.

Der eine lässt das Fahrrad stehen wenn es regnet, der andere ist es gewöhnt den Elementen zu trotzen. Für den einen ist ein guter Radweg ausschlaggebend, ein anderer radelt auch wenn der Radweg schlecht ist. Mit den genannten Motiven beschäftigen sich immer mehr Studien. Auch die TU Delft in den Niederlanden hat dieses Themas angenommen und arbeitete heraus, was die Gründe für die Fahrradnutzung sind. Gewohnheitsmäßiges Verhalten spielt dabei eine wichtige Rolle.

Die Forscherin Eva Heinen von der TU Delft untersuchte den Fahrradgebrauch zwischen Wohnung und Arbeit. Zusammen mit dem TU-Professor Prof. dr. Bert van Wee ging sie in einer umfangreichen Literaturstudie der Frage nach, welche Merkmale den Fahrradgebrauch beeinflussen.

Die Forscher stellten fest, dass Menschen das Für und Wider abwägen – auf der Basis von Zeit, Kosten, Anstrengung und Sicherheit. Praktisch bedeutet das, dass Dinge wie das Wetter, die Bedingungen zu Hause oder auf der Arbeit, die Anwesenheit von Radwegen, Abstellmöglichkeiten und dergleichen die Wahl für das Fahrrad mitbestimmen.

„Sozialpsychologische Theorien gehen allerdings davon aus, dass die meisten Aspekte die Wahl nicht direkt beeinflussen. Gewohnheitsmäßiges Verhalten und die Stellung in der sozialen Umgebung bestimmen mit, wie derartige Faktoren den Fahrradgebrauch beeinflussen“, so Heinen und Van Wee. „Wenn die Leute erst einmal eine bestimmte Angewohnheit haben, suchen sie seltener nach Informationen über die verschiedenen Alternativen und treffen somit seltener rationale Entscheidungen“. Werbekampagnen die sich darauf einstellen, führen wahrscheinlich auch in den Niederlanden zu einem Anstieg des Fahrradgebrauchs, so Heinen, die deshalb empfiehlt, hierfür entsprechende Modelle zu entwickeln.

Unser Ratschlag an die Eltern kann deshalb nur lauten: Lasst das Auto, wenn es irgend geht, stehen. Zeigt Euren Kindern wie vielseitig und vorteilhaft sich das Fahrrad in der Stadt und auf dem Land einsetzen lässt. Und sorgt dafür, dass das Kinderfahrrad immer funktionstüchtig ist und ausreichend gepflegt wird. Nur dann wird das Fahrradfahren Euren Kindern nachhaltig Spaß machen und sie werden ihr Kinderfahrrad als tatsächliche Alternatvie zur „Elternkutsche“ begreifen.

Wer mehr über die Studie erfahren möchte, hier geht’s zur
Original-Fietsberaad-Mitteilung vom 06.02.0 (niederländisch)

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